Samstag, 30. Juni 2007

Grund 6: Das Jubiläum zeigt es auch: nur buf ist kritisch und für die Studierenden da

Nun habe ich die wichtigsten strukturellen Gründen für das Wählen von buf angegeben. Diese strukturellen Gründe habe ich durch ein Beispiel inhaltlicher Arbeit untermauert, die in den letzten Jahren vom u-asta geleistet worden ist. Heute will ich diese Untermauerung anhand eines weiteren Beispiels der Arbeit fortführen, die im letzten Jahr geleistet worden ist: Handelte es sich gestern um die Artikulation und die Vertretung der Interessen der Studierenden im Rahmen der Diskussion über und der Umsetzung von Studiengebühren, werde ich heute vom wichtigsten Ereignis unserer Uni in diesem Jahr sprechen: Dem Jubiläum.

Wie man anhand der Arbeit an den Studiengebühren verdeutlicht hat, hat sich die Arbeit des u-astas innerhalb einer Spannung zwischen kritischer Distanz und pragmatischer Mitarbeit entfaltet. Dass die Entscheidung für diesen Weg nicht einfach war, kann man anhand des Postes "unsere Macht vergrössern" in diesem Blog erkennen. Oder auch anhand der "Beklatschung" der Rede des Rektors im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des Jubiläums. In der Tat muss man sagen, dass einige Fachschaftsmitglieder an dieser Aktion beteiligt waren. Aber es ist falsch, den u-asta für diese Aktion verantwortlich zu machen. Diese war auch im Rahmen der FSK sehr umstritten und ich persönlich sah sie mit Bedenken - als auch die Geschichtsfälschung, die unternommen wurde, als der Rektor danach diese Reede wiederaufnahm und im Internet als seine originelle Rede verbreitete.

Trotz dieser Spannung wurden bei diesem Thema wieder dieselben Prinzipien verfolgt, die auch bei der Auseinandersetzung um die Studiengebühren umgesetzt wurden: Einsatz für die Studierenden statt Verfolgung parteipolitischer Interessen, effiziente und demokratische Entscheidungen zugleich, und eine Mischung aus festen Idealen und pragmatischer Umsetzung. Und so spiegelt die Grundsatzerklärung, auf die sich die Fachschaften in der FSK geeinigt haben, diese Mischung aus Idealismus und Pragmatismus wieder.

Von dieser Erklärung ausgehend, konnten die jeweiligen Fachschaften in ihren Fachbereichen und der u-asta in der Universität als Ganzes zu wichtigen und angesehenen Ansprechpartnern und Mitgestaltern avancieren. So haben viele Fachschaften an der Gestaltung des Jubiläums in ihren Fachbereichen entschieden mitgemacht. So konnten Mittel zur Verfügung gestellt werden, die bei der Organisation der studentischen Veranstaltungen verwendet werden können. So wurde der Markt der Kulturen zu einer zentralen Veranstaltung des Jubiläums. Und so wurde die Alumni-Veranstaltung für Ehemalige der Studierendenvertretung zu einem wichtigen Teil der Alumni-Woche der Universität.

Durch diese belegte, tiefgehende Kooperation wurden aber gleichzeitig Räume eröffnet, die eine fundierte Kritik an denjenigen Aspekten unserer Universität, die uns nicht gefallen und die wir verändern wollen, ermöglichen. So haben wir uns nicht davor gescheut, laut zu sagen, dass in diesem Jahr ein zweiter, nicht erfreulicher Geburtstag begangen wird: Der des 30-jährigen Verbotes der verfassten Studierendenschaft (siehe zu diesem Thema meinen ersten Post). Wir konnten also durch unsere Politik der kritischen Mitarbeit das realisieren, was ich in einer u-asta-Info im November des vergangenen Jahres einforderte: Wir haben den Spruch "Wir sind die Uni" ernst genommen, um mitzugestalten und dabei laut zu sagen, was uns an dieser Universität nicht gefällt.

Und so werden der u-asta und die u-Fachschaften in der nächsten Woche, die die zentrale des Jubiläums sein wird, ganz vorne dabei sein. Und dies bedeutet auch, dass sie auch von dieser vordersten Stelle aus auf die Misstände, die zu verbessern sind, werden zeigen können. Wo werden die anderen Gruppierungen sein? Wo werden sich diejenigen verstecken, die uns einen ausschliesslichen konfrontativen Kurs vorwerfen? Am Samstag, an dem unsere Uni 550 Jahre alt sein wird, werden wir immer noch dabei sein und die Interessen der Studierenden vertreten, wenn diese es möchten. Dies wird die Frucht einer langen und schwierigen Arbeitsphase sein. Wo werden aber SDS, RCDS, JuSos und JuLis sein? Nun, die Wahlen werden schon vorbei sein, und es ist ja offensichtlich, dass diese Gruppierungen nach der Papierverschwendung dieser Woche bis zum nächsten Jahr verschwinden. Und so werden wir, buf Vertreter, schon wieder einmal die einzigen sein, die für die Studierenden da sein werden.

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